Das südliche Ende des Weinbaugebietes Traisental, speziell rund um die Gemeinden Herzogenburg, Ederding und Inzersdorf, ist geprägt von den Ablagerungen der „Urtraisen“ und ihren Gletschern. Vor 15 Millionen Jahren wurden Unmengen an Gesteinsmaterial aus den Kalkalpen herangetragen und über die Jahrmillionen verkittet zu Kalkkonglomerat, das jetzt die Hollenburg-Karlstetten Formation prägt.
Ein weiterer prägender Faktor des Terroir im oberen Traisental ist der Wind. Besonders im Hochsommer und Herbst bringt die kühle Luft aus den nahen Voralpen Abkühlung in den Weingärten. Dieser Einfluss bedingt, dass Trauben langsamer, gleichmäßiger reifen und feinere Säurestrukturen erhalten.

Ried Neuberg - Herzogenburg
Die Ried Neuberg, auch oberer Neuberg, in Herzogenburg liegt nördlich des weithin bekannten Stiftes. Die Weingärten erstrecken sich auf etwa 250-280 Metern Seehöhe, sind gen Süden ausgerichtet und stehen vorwiegend auf tiefgründigem schluffigen Lehmböden. Im Untergrund liegen Terrassen aus Traisenschotter, oft lose kommt dieser an die Oberfläche.
Der schnell erwärmende und kraftvolle Boden bietet eine die ungeahnte Möglichkeit: in der Ried Neuberg wächst der wahrscheinlich südlichste Merlot des Traisentals. Die kalkreichen Einflüsse des Unterbodens und der südlich ausgerichtete Hang erlauben den Weinen bei idealer phenolischer Reife eine gewisse Frische zu erhalten.

Ried Schauberg - Ederding
Die Ried Schauberg ist ein ganz besonderer Weinberg in Ederding. In den ersten genauen Landkarten, den Josefinischen Landaufnahmen rum um 1770, ist der Schauberg, anders als viele umliegende Hügel, bereits eingezeichnet. Klar zu erkennen ist auch die historische Bedeutung als Weinberg. Zum damaligen Zeitpunkt war nahezu die gesamte Süd- und Ostflanke des Schauberges mit Weinreben bepflanzt.

Der Schauerberg ist großteils südöstlich ausgerichtet und erreicht 383 m Seehöhe. Die Weingärten erstrecken sich bis auf eine Seehöhe von etwa 360 m. Damit zählt die Ried Schauberg zu den höchst gelegenen im Traisental.
Im Osten der Ried stehen die Reben auf einer Schicht aus kalkhaltigem Mergel. Ein sogenannter Minutenboden mach die Bewirtschaftung in der Hangsohle sehr schwierig. Hier gedeihen die Burgundersorten Chardonnay und Weißburgunder hervorragend.
Im Westen des Schauberges wachsen Grüne Veltliner Reben auf Konglomerat-Felsen und einem oft nur sehr dünnen Oberboden. Trotz des kargen Untergrundes herrscht kein Wassermangel. Ortsansässige sollen immer gesagt haben: „Der Schauberg, der hat ein schiffbares Wasser!“

Ried Himmelreich - Inzersdorf
Die Ried Himmelreich in Inzersdorf ist südöstlich ausgerichtet. Im unteren Teil der Ried dominieren abgeschwämmte Gesteinsbruchstücke und Kies den Unterboden. Darüber liegt eine sandig schluffige Auflage. Diese wurde während der Kaltphasen der letzten Eiszeiten als feiner Gesteinsstaub angeweht. Die gute Wasserspeicherfähigkeit, die ausgewogene mineralogische Zusammensetzung und die Windexponierte Lage der Ried bieten ideale Voraussetzungen für die Diva unter den Weißweinen, den Riesling.
Ried Rothenbart - Inzersdorf
Einzigartig beschreibt die in etwa nur 3 Hektar große Ried Rothenbart wohl am allerbesten. Hoch über Inzersdorf, auf 350 bis 380 m Seehöhe thronen diese ganz besonderen Weingärten. Roter Dolomit, also reiner Kalkstein mit Einschlägen von Eisen und Mangan geben dem Boden seine typisch rote Farbe und der Ried ihren Namen. Hier wächst Grüner Veltliner auf reinem Kalkterroir, immer luftig in windexponierter Höhenlage.
